Beim Einsatz einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) wird diese gerne an NAS-Geräte angeschlossen, um die darauf abgelegten Daten gegen Stromausfälle zu schützen.
Bei Synology Diskstations gibt es die Möglichkeit diese als Netzwerk-USV-Server zu betreiben, also die Informationen über die USV auch anderen im Netzwerk befindlichen Rechnern zur Verfügung zu stellen. Der Vorteil liegt darin, dass dann auch Rechner, die nicht direkt mit dem Kabel der USV verbunden sind, geordnet herunterzufahren, wenn der Batteriepuffer der USV zur Neige geht.
Synology verwendet auf den Diskstation die „Network UPS Tools (NUT)“. Wie man diese über das Webfrontend der Diskstations konfiguriert ist hier beschrieben.
In unserem Beispiel werden wir für einen weiteren Linux-Rechner im Heimnetz den Dienst zur Verfügung stellen und dort konfigurieren.
Schritt 1: Eintragen des neuen „USV-Clients“ auf der Synology Diskstation unter „Systemsteuerung / Hardware und Energie / USV“. Zuerst setzen wir aber noch den Haken bei „Netzwerk-USV-Server aktivieren“

Danach klicken wir auf „Zugelassene Diskstation Geräte“. Keine Sorge – auch wenn uns Synology hier mit dem Text suggeriert, dass dies nur für weitere Synology Diskstations geht: es geht auch für andere Rechner.
Schritt 2: Im nachfolgenden Dialog tragen wir dann die IP-Adresse des neuen Rechners ein, den wir als neuen Client betreiben wollen.

Danach konfigurieren wir den Client. Ich beschreibe das hier für Debian/Ubuntu:
Schritt 1: Installieren von NUT
sudo aptitude install nut
Danach konfigurieren wir nut zuerst mit:
sudo nano /etc/nut/nut.conf
und setzen dort die Einstellung, dass wir NUT im Client Mode nutzen wollen:
MODE=netclient
Danach verweisen wir dann in der Datei:
sudo nano /etc/nut/upsmon.conf
auf den Synology USV-Netwerk-Server:
MONITOR ups@192.168.178.3 1 monuser secret slave
Selbstverständlich ersetzen sie hier die IP 192.168.178.3 durch ihre passende IP ihres Netzwerk USV Servers.
Danach starten wir NUT auf dem Client neu mit:
sudo service nut-client restart
Und kontrollieren per:
sudo upsc ups@192.168.178.3
ob die Verbindung klappt. Tut sie das, liefert der obige Befehle eine ähnlich Ausgabe wie diese hier:
Init SSL without certificate database battery.charge: 100 battery.charge.low: 10 battery.charge.warning: 50 battery.date: not set battery.mfr.date: 2015/01/16 battery.runtime: 1447 battery.runtime.low: 120 battery.type: PbAc battery.voltage: 13.7 battery.voltage.nominal: 12.0 device.mfr: APC device.model: Back-UPS ES 700G device.serial: device.type: ups driver.name: usbhid-ups driver.parameter.pollfreq: 30 driver.parameter.pollinterval: 5 driver.parameter.port: auto driver.version: SDS6-0-8445-factory-repack-8445-160817 driver.version.data: APC HID 0.95 driver.version.internal: 0.38 input.sensitivity: medium input.transfer.high: 266 input.transfer.low: 180 input.transfer.reason: input voltage out of range input.voltage: 230.0 input.voltage.nominal: 230 ups.beeper.status: enabled ups.delay.shutdown: 20 ups.firmware: 871.O3 .I ups.firmware.aux: O3 ups.load: 21 ups.mfr: APC ups.mfr.date: 2015/01/16 ups.model: Back-UPS ES 700G ups.productid: 0002 ups.serial: 5B1503T03854 ups.status: OL ups.timer.reboot: 0 ups.timer.shutdown: -1 ups.vendorid: 051d
Fertig. Bei Stromverlust melden der Netzwerk-USV-Server den niedrigen Batteriestand an die Clients weiter. Diese fahren dann per NUT sauber herunter.
Für Windows gibt es das Programm WinNUT. Dies funktioniert analog zu dem, was ich hier beschrieben hatte. Hier müssen Sie lediglich nach Installation in der Datei
%Programfiles%\WinNUT\upsmon.conf
den Netzwerk-USV-Server eintragen.